Fundsachen des Arheilger Geschichtsvereins

Einkauf und Handel in den Geschäften im Ort

(jhb) An die Vielzahl der Geschäfte, an den Handel und die Einkaufserlebnisse in früheren Jahrzehnten erinnerte der Arheilger Geschichtsverein mit einer Fotopräsentation und vorgelesenen Geschichten in seiner Kerb-Veranstaltung am 4.November im Bürgerhaus „Zum Goldenen Löwen“. Karin Wesp und Alexander Pfeiffer vom Vorstand des Geschichtsvereins hatten die Fotos aus dem Vereinsarchiv zusammengestellt. 

Der Veranstaltungsraum war gut besucht, als der Vereinsvorsitzende Alexander Pfeiffer ein munteres Frage- und Rätselspiel mit den Gästen veranstaltete: „Bei wem roch es in Arheilgen so gut nach frischem Leder?“ „Wo stand diese Zapfsäule?“ “Wer steht hinter dem Verkaufstresen im Milchgeschäft Völger?“ – Die Antworten aus dem Publikum kamen prompt: „Die Magunde Ohl war es!“ „Beim Sattler Stein wurde jeder Tornister repariert“ „Das war in der Frankfurter Landstraße Höhe…“ „Das war doch…“ „Ach, geh weg! Da irr’n Sie sich. Das ist doch das Textil-Geschäft Frey und daneben sieht man Möbel Windhaus gleich hinter der Kreuzung am ‚Schwanen‘“.  – Nicht nur die Erinnerungen der alteingesessenen Oarhelljer wurden geweckt, auch diejenigen, die erst in den letzten Jahren in Arheilgen ihr zuhause gefunden haben, erfuhren viel über die bunte Geschäftswelt in der Zeit von den 20iger bis tief in die 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts.  Einen Gewerbeverein gibt es schon seit 1890.

An besondere Einkaufserlebnisse erinnerte Mechthild Benz, wenn sie einige der gezeigten Fotos mit vorgelesenen Geschichten und Gedichten lebendig machte: So „klingelte“ in der Geschichte über das „Bonbonglas“ von Else Dann die Türglocke der Drogerie Brücher und die großen Gläser mit roten und grünen „Gutsel“ auf dem Verkaufstresen entfalteten ihre magische Anziehungskraft auf Kinderaugen. Und wie entschleunigt das Einkaufen „beis Sturmfelse“, dem heutigen Woll- Bachmann in der Gute -Gartenstraße“, früher war, beschrieb Elfriede Weber in einer Erinnerung. Beide Geschichten finden sich im zweiten Band “Geschichten aus Alt-Arheilgen“, die die Arheilger Familienforschung gesammelt hatte. Gedichte von Georg Benz, dem Arheilger „Liesje“, rundeten das Programm ab.

(Foto: AGV) Als im Juli 1932 nach wolkenbruchartigem Regen der Ruthensbach über die Ufer trat, standen in Arheilgen viele Straßen unter Wasser.  Wohnungen, Keller und Ställe liefen voll – auch viele Verkaufs- und Lagerräume der Arheilger Geschäfte an der Dieburger Straße (heute: Messeler Straße).  Hier ist die Schwanen-Drogerie Walter zu sehen. Die Nachbarschaft versuchte, die Fluten einzudämmen.
BU2 – Brückenwaage/Textil-Frey
(Foto: AGV) Das Brückenwaagehäuschen an der Frankfurter Landstraße an der Kreuzung hinter dem „Schwanden“. Dahinter sind das frühere Textil-Geschäft Frey und angrenzend das Stammhaus von „Möbel Windhaus“ zu sehen.

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